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18.08.08 - Es regnet

Die Stimmung sinkt

Gegen 07.00 Uhr klingelte dreimal das Handy meines Mannes, aber es war keiner dran. Also war da die Nacht nach ziemlich kurzer Zeit vorbei und zur Krönung fing es an zu regnen. Nach einem kurzem Schauer sah das nicht aus. Es schien sich einzuregnen. Nach dem stressigen ersten Urlaubstag hob das natürlich nicht die Stimmung. Erst recht nicht, als wir den Wetterbereicht für die kommenden Tage erfuhren. Campen konnten wir so nicht, denn auch in Schweden sollte es regnen. Die Kinder müssen sich bewegen können und das geht bei Regen nicht. Ausserdem machte uns die Schlafsituation zu schaffen. Mein Mann war kurz davor, wieder nach Hause zu fahren. Aber ich sah es nicht ein, da ich den Urlaub lange geplant und die ganze letzte Woche gepackt hatte.

Wir beschlossen die Fähre von Puttgarten nach Rödby (Dänemark) zu nehmen und dann erstmal nach Schweden weiter zu fahren. Zur Not würden wir in den in Schweden auf den meisten Campingplätzen vorhandenen Hütten übernachten.
Also packten wir gegen 10.00 Uhr unsere Sachen, verliessen gegen 11.00 Uhr den Campingplatz und fuhren nach Puttgarten auf die Fähre nach Rödby.

Als wir hier ankamen, hatten wir noch 15 Minuten bis zur nächsten Fähre Zeit und standen nach dem Bezahlen fast ganz vorn. Die Kosten für die einfache Überfahrt betrugen 63 EURO. Während wir auf die Fähre warteten, kam uns die Idee, doch keine Rundreise zu machen, sondern sich für mehrere Tage eine feste Basis in einer Hütte auf einem Campingplatz zu suchen. Uns fiel dabei der Campingplatz in Ugglarp in Halland zwischen Halmstad und Falkenberg ein. Dieser hatte uns damals sehr gut gefallen, weil er einen schönen flachen kinderfreundlichen Strand hatte, drum herum viel Natur war und die Schärenküste schon ganz sanft anfing. Wir riefen also auf dem Campingpatz an und fragten, ob sie für 5 Tage eine Hütte hätten. Für diesen Zeitraum hatten sie ein Haus für knapp 900 SEK die Nacht oder eine kleine Hütte für 750 SEK (schwedische Kronen) aber dann auch nur für 3 Tage. Wir beschlossen, dorthin zu fahren und uns beide Möglichkeiten anzuschauen.

Die Auffahrt auf die Fähre war für unsren Großen spannend und einmal auf dem Parkdeck angekommen, hatten wir das Glück, dass wir direkt am Aufzug standen. Wir fuhren bis aufs erste Deck und setzen uns an Fenster. Das Wetter war nicht besonders berauschend, aber der Blick auf das Meer liess die Stimmung wieder etwas steigen und echte Urlaubsgefühle aufkommen. Ab und zu kamen uns andere Fähren entgegen. Wir assen ein Curryhühnchenbrötchen, was sehr lecker aber auch fremd war, und Muffins.

Nach 45 min war die Fahrt schon wieder vorbei und wir sind zurück zu unserem Auto. Während wir also warteten, dass wir anlegten, gingen nacheinander einige Autoalarmanlagen los, die wohl einige Fahrer nicht ausgeschaltet hatten. Da das Schiff aber bei diesem Seegang schaukelt, gehen die meisten Alarmanlagen von allein los.

Da wir ganz vorn standen, kamen wir auch als erste aus der Fähre raus. Die Fahrt ging quer durch Dänemark über die Öresundbrücke nach Ugglarp in Schweden. Von Rödby aus sollten es noch 350 km bis dahin sein. 12.30 Uhr verliessen wir die Fähre. Gleich nach dem Fähranleger befindet sich rechterhand eine Tankstelle, die wir aber noch nicht nötig brauchten (wir hatten noch Sprit für 170 km) und deshalb unbeachtet liegen liessen. Dies stellte sich dann aber als Fehler heraus, da gerade dann unser Sprit knapp wurde, als die Kinder so richtig schön am Schlafen waren. Leider befanden sich aber an der Strecke nach Schweden zumindest auf den ersten Kilometern so gut wie keine Tankstelle und wir gerieten natürlich etwas in Zugzwang. Also mussten wir notgedrungen an der ersten Tankstelle, die wir fanden, anhalten. Die nächste wäre noch 50 km entfernt gewesen und das wäre ganz ganz knapp geworden. Das wollten wir nicht riskieren. Natürlich wurden unsere Kinder davon wach und nörgelten dann während der Weiterfahrt auch eine ganze Weile herum. Der Liter Benzin kostete hier 111 DKK, was umgerechnet um die 1,11 EUR pro Liter sein müssten. Bei uns war zu diesem Zeitpunkt in Deutschland der Sprit bei 1,40 EUR/L.

Gegen Nachmittag (15.00 Uhr) erreichten wir die Öresundbrücke nach Schweden, was 30 EUR pro Fahrt kostet. Von hier aus waren es noch cirka 170 km bis nach Ugglarp und das Wetter war immer noch nicht besser als in Deutschland. Es regnete in Strömen. Unterwegs hielten wir für einen Toilettengang und Zwischensnack an einem Burger King, wo ich mir erstmal richtig die Füsse nass gemacht habe, weil der einzige Weg zur Toilette durch eine riesige Pfütze führte und die war ziemlich tief.

Gegen 17.00 Uhr kamen wir in Ugglarp an und hatten die Wahl zwischen einem Haus für 900 SEK die Nacht oder eine Hütte für 750 SEK. Zuerst wollten wir uns das Haus anschauen. Dieses lag in einem einsamen Ferienhausgebiet ausserhalb des Campingplatzes und recht weit weg vom Meer. Um das Haus herum standen vereinzelt Ferienhäuser in typischer schwedischer Holzbauweise. Unser Haus war ein graues Holzhaus mit Schwedenflagge vor der Tür. Es hatte einen großen Garten mit Terrasse und Aussengrill. Im Haus befanden sich zwei Schlafzimmer, eines mit Doppelbett und ein sehr kleines mit 2 getrennt stehenden Betten, einen Kamin und eine Sauna, die beide ausser Betrieb waren, ein großes Bad mit Dusche,Fussbodenheizung, Waschmaschine und Trockner und eine gut ausgestattete Küche mit großem Kühlschrank, Umluftherd, 2 Herdplatten, einem Grill und Mikrowelle. Vom Garten hat man an einer Ecke Meerblick. Die Fahrt vom Campingplatz (dieser liegt direkt am Meer) bis zur Hütte dauerte cirka 3-5 Minuten über eine schmale Strasse, die sich den Hang herauf schlängelte.

Die kleinere Hütte befand sich ebenfalls ausserhalb des Campingplatz cirka 3 Minuten Fahrtzeit vom Platz entfernt. Hier gab es 2 winzige Schlafzimmer und nur eine Koch- und Waschnische. Deshalb war unsere Entscheidung sehr schnell gefällt. Wir nahmen erstmal bis Samstag (5 Nächte) das Haus und wenn es uns hier gefiel, würden wir eventuell sogar länger bleiben.

Nach dem Einchecken am Campingplatz (Strom und Wasser waren im Preis schon inklusive) bezogen wir unser Haus Ennekullä und merkten recht schnell, dass wir uns hier richtig wohl fühlten. Es fühlte sich so richtig typisch schwedisch an. Vor unserem Haus war Wald, man hatte einen Garten, sah das Meer und wohnte in einem richtigen typischen Schwedenhaus. Leider stellten wir recht schnell fest, dass am Haus aussen ein Wespennest hing, so dass wir nicht grossartig draussen Essen und Spielen konnten. Aber das tat unserer Freude über dieses Schmuckstück von Ferienhaus keinen Abbruch.

Am Abend hörte der Regen auf und wir spielten draussen im Garten noch Fussball mit den Kindern. Gegen 20.00 Uhr gingen die Kinder ins Bett. Das Reisebett der Kleinen passte genau zwischen die beiden Betten im kleinen Schlafzimmer, so hatte die Kleine ihre gewohnte Umgebung und der Große konnte nicht aus seinem Bett rausfallen. Gott sei Dank hatte ich für ihn ein Bettlaken und sein Federbett mit Bettwäsche von zu Hause mitgebracht. So gab es für ihn keine Umstellungsprobleme und die Kinder schliefen auch recht schnell ein.

Wir tranken noch Wein, guckten auf schwedisch Olympia und fielen dann müde in die Betten. Als Decken dienten uns die Schlafsäcke, weil wir keine Bettwäsche für uns mithatten. Es gab zwar Bettlaken, die bei den Kindern fehlten (aber für die hatten wir ja auch welche mit), aber keine Bettenbezüge.

Fazit zum Haus:

Das Haus kostete uns für 5 Tage 400 EUR, Strom und Wasser inklusive. Es gab
kein Internet, aber das brauchten wir auch nicht. Das Häuschen war nett eingerichtet mit viel Liebe und viel Holz. Es sah aus wie aus dem Ikea-Katalog und es war wirklich sehr sauber, es gab nicht mal Staubmäuse unter dem Bett. Der Kühlschrank schien neu zu sein, das Bad war auch recht neu und schön geräumig. Auf der Karte lokalisierten wir unser Haus und stellten fest, dass es hier eine Menge zu entdecken gab. Es gab ganz in der Nähe 2 Naturreservate, Falkenberg (15km) und Halmstad (30km) waren nicht weit, ebenfalls lagen Göteborg (100km) und Varberg (50km) in Tagesausflugsnähe. In Varberg und Halmstad gab es darüber hinaus 2 Familien-Spiele-Parks (Vergnügungsparks), die aber leider Ende August schon geschlossen hatten. Viele Hügel, Wälder durchsetzt mit Steinen und einer Küste mit Sand und Steinen und dazwischen überall rote Schwedenhäuser prägen die Landschaft um unser Haus. Es ist wunderschön. Wir fühlen uns sehr wohl und sind froh, doch weiter gefahren zu sein. Ach, es gibt sogar einen überdachten Carport für unser Auto und das Haus liegt am Ende eine Sackgasse an einer unbefestigten Strasse, die sogar unser Navigationsgerät kannte.

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