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Zurück in die Wüste

12/09/03

Gegen 9.30 Uhr sind wir an diesem Morgen nach einem sehr guten Frühstück (außer der Milch, zumindest sah die Flüssigkeit aus wie Milch) von Flagstaff Richtung Pazifik aufgebrochen. Angedacht war ursprünglich ein Zwischenstopp am Lake Havasu, um dort zu campen und erst am nächsten Morgen zum Joshua Tree National Park aufzubrechen. Aber wir wollten dies davon abhängig machen, wie schnell wir an diesem Tag voran kamen.

Durch kühle Wälder ging es auf der Interstate 40 Richtung Kingman.Zwischendurch sah man immer wieder mal einen toten Skunk am Straßenrand, die teilweise immer noch ziemlich stanken. Unterwegs wurde die Landschaft merklich karger und wärmer. Bei einer kurzen Pause, die wir machen mussten, weil man Mann während der Fahrt fast eingeschlafen war, schlug uns dann auch schon merkliche Hitze entgegen. Aber Gott sei Dank gibt es Klimaanlagen. In Kingman tankten wir auf und schon ging es weiter Richtung Lake Havasu.

Gegen 12.00 Uhr waren wir in Lake Havasu City. Der See glitzere tiefblau zwischen dem kargen und braunen Bergen hervor. Die Anwohner hatten es sich gemütlich gemacht. Schöne Häuser, überall Palmen und herrliches Wetter. Wir überlegten hin und her, ob wir hier bleiben sollten oder nicht. Aufgrund der frühen Stunde und angesichts der "öden" Umgebung fuhren wir aber weiter. Wir wollten uns unterwegs ein schönes Plätzchen zum Rasten am Colorado suchen, fanden aber keines außer Campingplätze und State Parks, die alle Eintritte verlangten. Endgültig gegen das Camping entschieden, fuhren wir bis Parker weiter und dann in Richtung Joshua Tree.

Unterwegs kamen uns ständig Autos aus dem Nirgendwo mit Booten und Jet Skiern entgegen. Wo kamen die alle her? Und hat hier jeder Amerikaner sein eigenes Boot? Es sieht sehr eigenartig aus, in der Wüste in Garageneinfahrten der Häuser Boote zu sehen.
Die Strecke bis 29 Palms vor den Toren des Joshua Tree National Parks war langatmig, schnurgerade, sehr heiß und ermüdend. Nirgendwo fand man eine Stelle für einen kleine Mittagsrast. Mittleweile war es nach 14.00 Uhr. Wir aßen dann auch provisorisch im Auto. Die Straße führte eine zeitlang neben einer alten Bahngleise entlang. An den Gleisen waren kilometerlang mit teilweise bunten Steinen Namen und Botschaften angebracht. Es sah schon sehr merkwürdig aus, mitten in diesem Nichts, im Zentrum des Nichts, wie mein Mann gern sagte, so etwas zu sehen. Die Wüste liegt uns nicht. Das wurde uns hier sehr schmerzlich klar. Die Strecke war wirklich eine Mamutstrecke und es ist nicht empfehlenswert diese an einem Tag absolvieren zu wollen. Aber wir wollten endlich an die Küste kommen.

Kurz vor 29 Palms standen in der Wüste verstreut Häuser und Schuppen. Einige bewohnt, die meisten verlassen,zerfallen oder abgebrannt. Dann kamen wir nach 29 Palms. Nirgendwo Autos, nur an der zentralen Kreuzung der Stadt knubbelten sie sich. Dies sah von den Hügeln vor der Stadt seltsam aus. Das Motel 6 war für 47,- $ und nach einmal Zimmerwechsel wegen toter Kakerlaken sauber, aber sehr spartanisch, ein Queensize Bett, Fernseher und Bad. Die Klimaanlage sah aus, wie aus dem letzten Jahrhundert. Wir ließen sie sicherheitshalber dann auch aus. Die Suche nach einem Supermarkt verlief erfolglos. Dafür lag vor den Toren der Stadt ein Marine Base Corp. Viele der Männer schienen frisch aus Afghanistan oder dem Irak zurück zu sein. Überall hingen Plakate, dass man sich freute, dass der eine oder andere wieder zurück war. Auch im Jack in the box waren überall junge (Kids) Marines. Die Straße zum Lager war so voll und so breit wie eine Interstate. Es herrschte eine seltsame Stimmung in dieser relativ großen Stadt.

Nachts gegen 0.00 Uhr fing dann der Lärm an. Kids feierten auf der Klimaanlage vor unseren Zimmer ihre Party. Irgendwann hörte der Lärm auf, da wohl jemand die Polizei gerufen hatte. Wir konnten in Ermangelung der Klimaanlage das Fenster öffnen und schliefen irgendwann ein. Eines war auf jeden Fall klar, das Trinkgeld für Morgen fiel aus. Das Motel ist nicht empfehlenswert.


Ausgaben:

Tanken 15,-$
Essen 15,- $
Einkaufen 10,- $
Motel 47,- $

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